Der Altar bildet das eindrucksvolle Zentrum der Christuskirche, um den sich die Gemeinde sammelt. Die Ordnung des Altars ist geometrisch und schlicht. Er setzt sich aus Quadraten und Dreiecken zusammen, aus denen er sich permanent herauszulösen scheint. Aus den Teilen des Einen entsteht sozusagen das Andere.
Die Christuskirche wurde nach nur siebenjähriger Bauzeit 1903 auf der Kaiserstraße eingeweiht. Dieser neue Pracht-boulevard markierte den Übergang zwischen Alt- und Neustadt. In dessen Mitte hatte der Stadtbaumeister Eduard Kreyßig den Bau im Stil der italienischen Hochrenaissance entworfen. Mit ihrer atemberaubenden Kuppel, die an den Petersdom in Rom erinnert, hatte die Stadt Mainz mit der ersten evangelischen Kirche ein neues Wahrzeichen hinzu-gewonnen.
Im Ostchor, im ehemaligen Altarraum, wurde im Zuge des Wiederaufbaus das prachtvolle Fenster geschlossen und durch neun neue Fenster von Hans Gottfried von Stockhausen ersetzt. Vor diesen pittoresken Glasmalereien fand 1954 die Christusskulptur von Karl Hemmeter ihren Platz. Sie zeigt den auferstandenen Christus am Kreuz. Regelmäßig wird diese Figur einer aufwändigen Restaurierung unterzogen, um die Schönheit der Skulptur zu wahren.
Aus der früheren Werktagskirche ist heute das Foyer der Christuskirche entstanden. Hier werden täglich Besucherinnen und Besucher empfangen. Darüber hinaus finden hier auch immer wieder Ausstellungen zu den unterschiedlichsten Themen statt. Bei Bedarf lässt sich das Foyer durch Schiebetüren öffnen. Zusammen mit dem Kirchenraum gestaltet es sich zu einer großen Fläche, die für besondere Gottesdienste oder Veranstaltungen genutzt wird.
Die Stadt Mainz spendete der Christuskirche nach dem Wiederaufbau im Jahr 1954 das Glockenspiel, das sich in der 80 Meter hohen Kuppel befindet. 25 verschieden große Stahlglocken lassen seit dieser Zeit täglich um 7:45 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr Choräle und Volkslieder erklingen.
Auf der Empore fand 1962 die Orgel von Förster & Nikolaus ihren Platz, auf der auch heute noch die Gottesdienste und Veranstaltungen in der Christuskirche begleitet werden. Das Instrument besteht aus drei Manualen und 3.030 Pfeifen.