Zu mir kommen Frauen und Männer, die ihre Haare verlieren, ungewollt, durch Chemotherapien, durch Autoimmunkrankheiten, durch Stress, durch Traumata und vieles Anderes...
Sie sitzen an meinem Frisiertisch, viele haben Glatzen, keine Wimpern, keine Augenbrauen, keine Härchen an den Armen. Es sind Menschen, die Blicke von Fremden scheuen. Mitleidige Blicke, betretene Blicke.
Meine Arbeit beginnt meist mit einer zögerlichen Stimme am Telefon, auf der Mobilbox: Ich habe Probleme mit meinen Haaren ... vielleicht können Sie da mal draufschauen? Was die Stimme meistens meint: Ich bin krank, ich verändere mich, ich brauche Haare, ich brauche Unterstützung bei meiner Veränderung. Aber das sagt keiner. Oft höre ich Geschichten, die diese Frauen und Männer nur wenigen erzählen, so intim sind sie.
Geschichten von Operationen, Chemotherapien, Infusionen und Tabletten und machmal von Allergien und erfolglosen Allergiebehandlungen. Die Menschen wollen nicht ständig auf ihre Erkrankung angespr.