Die Pauluskirche und das angrenzende Pfarrhaus wurden nach Plänen des Architekten Friedrich Pützer in den Jahren 1905 bis 1907 erbaut. Pauluskirche, Paulusplatz und das gegenüberliegende Gebäude der Landeshypothekenbank (heute Kirchenverwaltung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau) sind stadtplanerischer Mittelpunkt des Paulusviertels.
Schwerpunkte der Paulusgemeinde sind der sonntägliche Gottesdienst mit anspruchsvoller Predigt und Kirchenmusik sowie international besetzte Orgelkonzerte. Die 1969 erbaute große Schuke-Orgel (56 Register auf vier Manualen und Pedal, 4.514 Pfeifen) bietet als Konzertorgel phantastische Klangmöglichkeiten. 2012 wurden die Orgel um zwei 32-Fuß-Bassregister (Labial- und Zungenregister) sowie eine Setzeranlage mit 9.999 Kombinationen erweitert.
Bilder
Blick auf die Evangelische Pauluskirche in Darmstadt
Architektonisch ist die Pauluskirche der Reformarchitektur verpflichtet. In Abgrenzung zum Historismus (Neoromanik, Neogotik) suchte Friedrich Pützer nach einer neuen Formensprache. Zwar griff er traditionelle Elemente etwa aus dem romanischen und gotischen Kirchenbau auf, ebenso aus der mittelalterlichen Burgenarchitektur, gab dem Gesamtensemble aber ein spielerisch-modernes Gepräge.
Der Kirchenraum war nach dem „Wiesbadener Programm“ konzipiert, nach dem das traditionelle Gegenüber von Gemeinde- und Altarraum aufgegeben wurde zugunsten eines in die Gemeinde hineingezogenen Kanzelaltars. Die Gemeinde versammelte sich symbolisch um Wort (Kanzel) und Sakrament (Altar) als den gemeinschaftsstiftenden Elementen. Die räumliche Zusammenlegung von Kanzel und Altar stand für die Auffassung der Reformatoren, dass Wort und Sakrament gleichwertig seien.
Die prächtigen Fenster aus dem Jahr 1957 erzählen in 26 Szenen das Leben und Wirken des Apostels Paulus. Sie stammen vom Künstler Helmut UHRIG. Hergestellt wurden sie in der Kunstglaserwerkstatt Bernhardt in Ravensburg.
Mit dem Bau der großen Schuke-Orgel im Jahr 1969 auf der Südempore war die heutige Gestalt des Kirchenraums hergestellt. In seiner unübersehbaren Spannung zwischen dem ursprünglichem Raumkonzept und der Umgestaltung in der Nachkriegszeit ist der Gottesdienstraum der Pauluskirche ein lebendiges Dokument der Kirchengeschichte und ein eindrückliches Beispiel dafür, wie theologische Positionierungen ein Kirchengebäude prägen und verändern.
Häufig gestellte Fragen
An welchen Tagen ist Evangelische Pauluskirche Darmstadt - Evangelische Paulusgemeinde Darmstadt geöffnet?
Geöffnet am Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag.
Was sind die Hauptdienstleistungen von Evangelische Pauluskirche Darmstadt - Evangelische Paulusgemeinde Darmstadt?